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Aufklärung - Selbstständigkeit im Handwerk

Immanuel Kant auf die Frage: Was ist Aufklärung?

Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.

Alt-Bundespräsident Roman Herzog bei seiner Ansprache am 5. März 1997

Freiheit und Verantwortung - Mehr Mut zur Selbständigkeit

... Wir alle wissen: Ohne selbständige Unternehmer gibt es keine funktionsfähige Marktwirtschaft und ohne eine gut funktionierende Marktwirtschaft gibt es auch keine wirklich selbständigen Unternehmer. Aber das ist nicht alles. Selbständige, mittelständische Unternehmen sind in ganz besonderem Maße auch von der politischen Qualität eines Landes und seiner Institutionen abhängig. Eine unstete Wirtschafts-, Finanz- oder Sozialpolitik gefährdet ihre langfristigen Existenzbedingungen stärker als die anonymer Großunternehmen, die ja ganz andere Möglichkeiten zur Standortverlagerung besitzen.
Selbständigkeit ist deshalb viel mehr als ein bloßes unternehmerisches Organisationsprinzip. Als der Soziologe Helmut Schelsky den selbständigen vom betreuten unmündigen Menschen unterschied, meinte er ja nicht bloß den beruflich Selbständigen. Er berief sich auf Kant, der die Unmündigkeit als das Unvermögen definierte, sich des Verstandes ohne Anleitung eines anderen zu bedienen. Schelsky, finde ich, hatte recht. Selbständigkeit und Eigenverantwortlichkeit des Individuums sind ja nicht nur Kernbestandteil der sozialen Marktwirtschaft. Sie sind letztlich Grundvoraussetzung jeder freiheitlichen und demokratischen Gesellschaft mündiger Bürger.
Wenn Selbständigkeit und Eigenverantwortlichkeit verlorengehen - sei es durch den Staat, seine Bürokratie oder seine Gesetze, sei es, weil die Bürger aus Bequemlichkeit oder Unlust ihre Freiheit nicht mehr nutzen und gar nicht mehr nutzen wollen und immer mehr Menschen die "Sehnsucht nach Betreuung" überkommt: Dann sind nicht nur die Existenzbedingungen selbständiger Unternehmer in Deutschland gefährdet. Dann sind unsere marktwirtschaftliche Ordnung und unsere freiheitliche Gesellschaft insgesamt bedroht.
Diese Art der Unfreiheit kommt in den modernen Demokratien nicht mehr mit dem Polizeiknüppel. Der ist zum Glück gebändigt. Unfreiheit kann auch auf leisen Sohlen daherkommen, wie ein schleichendes Gift, das wir ohne das rechte Gefahrenbewußtsein freiwillig konsumieren, dessen Verschreibung manche sogar ausdrücklich fordern. Weil es so bequem ist, ist es besonders gefährlich.

Die Unfreiheit, von der Alt-Bundespräsident Herzog hier sprach, kommt insbesondere auf den Sohlen der Handwerksordnung daher. Es ist an der Zeit Handwerker aus der staatlich verordneten Unmündigkeit zu entlassen. Dafür muß der Meisterzwang für alle Handwerke ersatzlos gestrichen werden. Auch deutschen Kunden sind in der Lage die Qualität der Arbeit zu beurteilen und sich die Anbieter zu suchen, die ihnen die besten Leistungen liefern.

Außer der Handwerksordnung wird Selbständigkeit in Deutschland durch unzählige weitere Regelungen reglementiert. Diese Regelungen mögen jede einzelne für sich sinnvoll und wünschenswert sein. Diese zu überschauen und alle zu befolgen wird für kleine Unternehmen immer schwieriger. Damit wird unternehmerische Betätigung immer mehr zu einem Russischen Roulett, gegen eine Regel zu verstoßen. Gerade für kleine Unternehmen ist es nicht mehr möglich, sich aktiv diese ganzen Regeln zu erarbeiten.

Dies ist nicht nur für die wirtschaftliche Entwicklung - und damit verbunden für das Steueraufkommen - äußerst abträglich, sondern schränkt auch die Freiheit der Berufsausübung - nicht als einzelne Bestimmung sondern in der Summe - unverhältnismäßig und deswegen unzulässig ein.

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